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Das große Abend- und Morgenlob

Credo aus russischster Seele

"Den Kirchengesang liebte er sehr, und ziemlich oft, sogar im Winter, stand er um 7 Uhr morgens auf, mietete eine Droschke in der Dunkelheit und fuhr in den meisten Fällen in das Andronikow-Kloster, wo er in der halbdunklen großen Kirche den ganzen Gottesdienst über ausharrte und die alten strengen Gesänge des Oktoich hörte, die von den Mönchen in parallelen Quinten gesungen wurden. Dies machte auf ihn starken Eindruck." (Alexander Goedicke über seinen Freund Rachmaninow)
Neben der "Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus" op. 31 aus dem Jahre 1910 repräsentiert die Anfang 1915 innerhalb nur weniger Wochen komponierte "Ganznächtliche Vigil" für Soli und gemischten Chor a cappella op. 37 Rachmaninows bedeutendsten Beitrag zur sakralen Musik. Der für dieses Werk ebenfalls gebräuchliche Titel "Das große Abend- und Morgenlob" (russ.: "Wsenoschtschnaja") bezieht sich auf die in der russisch-orthodoxen Kirche vor Sonn- und Feiertagen zu einer Einheit zusammengefassten Abend- und Morgenoffizien.

[ca. 3.900 Zeichen, geeignet als Konzerteinführung, Programmhefttext, Booklettext]